Dreiecksgalaxie M33 und Kokon Nebel

In den letzten Tage hatte ich das First Light aus meiner eigenen kleinen Sternwarte.
Zu sehen sind hier Messier 33, die Dreiecksgalaxie und der Kokon Nebel.
Die Dreiecksgalaxie ist eine Spiralgalaxie im Sternbild Dreieck. Damit ist sie nach dem Andromedanebel die zweithellste Spiralgalaxie am Nachthimmel und eine der uns nächstgelegenen. Allerdings verteilt sich ihre Helligkeit auf eine größere Fläche, sodass sie unter normalen Bedingungen nicht freiäugig, sondern allenfalls im Feldstecher sichtbar ist. Daher sind im Fernrohr etwa 20 fernere Galaxien leichter zu beobachten.

Der Kokon Nebel ist ein astronomischer Nebel mit einem eingebetteten offenen Sternhaufen im Sternbild Schwan. Der Nebel hat eine scheinbare Ausdehnung von rund 10 Bogenminuten und ist etwa 3000 Lichtjahre von der Erde entfernt; seine physische Ausdehnung beträgt damit ca. 10 Lichtjahre.
Messier 33 DreiecksgalaxieKokon Nebel

Komet C/2020 F3 Neowise – Bilder, Zeitraffer

Endlich wieder einmal ein Komet der sich „sehen“ lassen kann. Ja, er ist mit bloßem Auge sichtbar. Da ich letzte Woche am Gardasee keine Chance hatte einen Blick auf den Kometen zu werfen, war die Freude umso größer ihn am Montag den 14.07. endlich sehen zu können. Inzwischen war er zirkumpolar, das heisst, er ist, wenn auch leider recht horizonatnah, die ganze Nacht über zu sehen.
Neowise ist übrigens nicht der Name des Kometen! (Neo)WISE ist der Name des Weltraumteleskops, welches den Kometen am 27.03.2020 entdeckt hat.
Hier ein paar Bilder dazu und ein Bild von den Eselweihern in Teublitz.
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Volkssternwarte Dieterskirchen – die Astrofotografie im Portrait

Über die Volkssternwarte Dieterskirchen und deren Sternenfreunde Dieterskirchen e.V. gibt es sicherlich viel Spannendes zu erzählen! Ich möchte mich heute aber speziell auf die Möglichkeiten der Astrofotografie beschränken. Es werden die optischen Geräte sowie die Kameras vorgestellt. Am Ende gibt es auch noch viele beeindruckende Bilder!

Bevor ich Euch aber über die Technik der Sternwarte berichte und Fotoaufnahmen zeige, möchte ich die Dr. Heio und Brita Steffens Stiftung nicht unerwähnt lassen. Ohne diese wäre uns begeisterten Amateurastronomen der tiefe Einblick ins Weltall in dieser Form niemals möglich. Vielen Dank dafür!

Das Equipment unserer Sternwarte besteht (Stand 05/2020) aus einem 25×100 Fernglas auf einem Parallelogrammstativ, einem 8 Zoll f/10 Schmidt-Cassegrain-Teleskop (Celestron C8 auf Polaris-Montierung), einem 12 Zoll f/6 Eigenbau Dobson, einem Lunt LS230 Sonnenteleskop und einem ASA 700mm f/9 Cassegrain (genannt DK700).

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Cirrus- und Herznebel aus dem Jahr 2016

Was macht man nicht alles wenn man keine Möglichkeit hat das Teleskop aufzustellen, weil dank Corona der Sternwartenbau nicht voran geht? Man kramt alte Sachen raus und bearbeitet sie neu.
Leider sind die Rohdaten meiner alten Aufnahmen, aus Anfangszeiten alles andere als optimal. Hier ein Versuch aus dem Jahr 2016. Der Cirrusnebel (auch als Schleier-Nebel, englisch Veil nebula bezeichnet) ist der im optischen Spektrum sichtbare Teil des Cygnusbogens, einer Ansammlung von Emissions- und Reflexionsnebeln, die sich in einer Entfernung von rund 2400 Lichtjahren im Sternbild Schwan befinden. Sie sind zusammen der Überrest einer Supernova, die vor ca. 8.000 Jahren stattfand.

Es wurden hier nur 1 Stunde Lightframes und 15 Minuten Dunkelabzüge gesammelt, was für diese Nebel natürlich viel zu wenig Belichtungszeit ist. Ich glaube in dieser Nacht habe ich einfach mal das Tamron 150-600mm getestet um die Sternabbildung zu überprüfen.
Equipment dürfte eine Nikon D5100, Tamron 150-600mm bei 150mm Brennweite / F8 auf einer Celestron AVX Montierung gewesen sein. Bei F8 ist in einer Stunde einfach nicht mehr rauszuholen. Vielleicht kann ich den Versuch bald mit meinem Rasa 11″ bei F2.2 wiederholen. Im Vergleich zu einer F8 Linse hat der Rasa eine 13,2fach kürzere Belichtungszeit. Das heisst, wenn ich den Cirruskomplex noch einmal eine Stunde belichten würde, aber mit dem Rasa, habe ich soviele Photonen gesammelt wie mit dem Tamron Objektiv in 13,2 Stunden. Das wäre in einer Nacht gar nicht möglich.

Drunter seht ihr noch eine Aufnahme des Herznebels. Gleiches Equipment, ebenfalls 1 Stunde Belichtungszeit.

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C/2020 Y4 Atlas und M81/82

Heute war ich mal für 10 Minuten ausser Haus. Bin immernoch leicht angeschlagen, aber ein wenig frische Luft tut gut! Da ich mich nicht unnötig strapazieren wollte habe ich nur die Nikon D850 inkl. dem Nikkor 70-200 2.8 auf einem normalen Manfrotto Stativ benutzt. Also ganz ohne Nachführung. Die Belichtungszeit pro Bild lag bei 2 Sekunden um unnötige (Stern)Strichspuren zu vermeiden. Als Blende wählte ich einmal 3,2 bei ISO 8000 und bei der zweiten Reihe Blende 3,5 bei ISO6400.
Im Endeffekt hatte ich final zwei Belichtungsreihen mit 10 Sekunden Gesamtbelichtungszeit und wahnwitzigen 18 Sekunden Gesamtbelichtungszeit. Dass hier nichts spektakuläres rauskommen kann war abzusehen.

Dennoch möchte ich beide Bilder zeigen. Bei 200mm Brennweite passt Bodes Galaxienpaar und der Komet ganz knapp drauf. Wer hats gefunden?
Astro Winkerling Heiner Weiss Astro Winkerling Heiner Weiss

News Herbst/Winter 2019

Da sich leider der Bau meiner Sternwarte aufgrund abkömmlicher Handwerker verzögert, habe ich andere Seiten aktualisiert. Zum Beispiel gibt es nun eine kleine Infoseite zum Thema Lichtverschmutzung mit anschaulichen Grafiken. Ich bin mir nicht sicher ob ich diesen Winter dann noch mobil aufbauen werde um Euch neue Astrofotos liefern zu können oder ob ich die Sternwarte im Frühjahr abwarte.

Neue Gesetze seit 01.08.2019 in Bayern u.a. zum Thema Lichtverschmutzung

Was der Bund leider kaum an die Gemeinden/Kommunen weitergibt, aber eben nun per Gesetzt gilt, ist ein kleiner Anfang. Dies wäre aber jetzt DIE Gelegenheit etwas für die Bürger und die Natur zu tun. Immer mehr Gemeinden betreiben hier aktive Aufklärung. Ich hoffe inständig wir gehören auch dazu. Eine Anfrage beim örtlichen Stadtbaumeister blieb leider bis dato ohne Antwort.

Seit dem 01.August 2019 gilt in Bayern für Beleuchtungsanlagen im Außenbereich Artikel 11a des Bayerischen Naturschutzgesetzes (BayNatSchG). Dieser besagt (Zitat):

– Eingriffe in die Insektenfauna durch künstliche Beleuchtung im Außenbereich sind zu vermeiden.
– Himmelstrahler und Einrichtungen mit ähnlicher Wirkung sind unzulässig.
– Beim Aufstellen von Beleuchtungsanlagen im Außenbereich müssen die Auswirkungen auf die Insektenfauna, insbesondere deren Beeinträchtigung und Schädigung, überprüft und die Ziele des Artenschutzes berücksichtigt werden.
– Beleuchtungen in unmittelbarer Nähe von geschützten Landschaftsbestandteilen und Biotopen sind nur in Ausnahmefällen von der zuständigen Behörde oder mit deren Einvernehmen zu genehmigen.

Seit dem 01. August gilt in Bayern für Fassaden- und Werbebeleuchtung im Außenbereich Artikel 15 des Bayerischen Immissionsschutzgesetzes (BayImSchG). Dieser besagt (Zitat):

(1) Nach 23 Uhr und bis zur Morgendämmerung ist es verboten, die Fassaden baulicher Anlagen der öffentlichen Hand zu beleuchten, soweit das nicht aus Gründen der öffentlichen Sicherheit erforderlich oder durch oder auf Grund Rechtsvorschrift vorgeschrieben ist.
(2) Im Außenbereich nach § 35 des Beugesetzbuchs sind beleuchtete oder lichtemittierende Werbeanlagen verboten. Die Gemeinde kann bis längstens 23 Uhr Ausnahmen von Satz 1 zulassen für
1. Gaststätten und
2. zulässigerweise errichtete Gewerbebetriebe an der Stätte der Leistung, soweit dafür in Abwägung mit dem Gebot der Emissionsvermeidung ein erhebliches Bedürfnis besteht.

Neue Kamera, neues Glück? Die ZWO ASI 071 MC Pro zieht ein

Vor zwei Wochen bekam ich eine ASI 071 MC Pro (ASI071MCPRO) des Herstellers ZWO. Da die Fertigstellung der eigenen kleinen Sternwarte noch Monate Jahre dauern konnte, wollte ich auch gleich eine anständige gekühlte Astrokamera einsetzen. Meine Anforderung war, dass sie deutlich besseres Grundmaterial als meine Canon 600Da oder auch Nikon D750 liefert. Gleich vorweg, die Canon600Da stellt sie in den Schatten. Bei der D750 bin ich mir nicht so sicher, da die ASI071 auf Einzelbildern doch deutliches Farbrauschen (trotz Kühlung) zeigt. Gut, der Chip (APS-C) ist schon 10 Jahre auf dem Markt und wurde schon in der Nikon D5100 und der D7000 eingesetzt, die D750 ist aus dem Jahr 2014 und dann auch noch größer (Vollformat).

Ich fand am 26.07.2019 ein paar Stunden Zeit bevor der Mond aufging und ich wollte ebenfalls noch die gebraucht erworbene EQ 5 Goto Montierung mit dem MGEN Autoguider testen.
Leider fanden auch Mäharbeiten auf den umliegenden Feldern statt, sodass die Luft recht staubig war. Ein ordentliches Fokusieren war trotz Bahtinovmaske nicht möglich. Ausserdem stimmt der Abstand von Kamera zum Reducer/Korrektor (TSRED379) noch nicht ganz. Wie ihr seht, gibts in der Astrofotografie eine Menge Hürden was die Technik und äussere Einflüsse betrifft.

Nun möchte ich aber trotzdem ein paar Bilder aus dieser „Testnacht“ zeigen. Alle Bilder sind Einzelframes, es wurden keine Darks, Flats oder andere Korrekturbilder gemacht.

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