Cirrus- und Herznebel aus dem Jahr 2016

Was macht man nicht alles wenn man keine Möglichkeit hat das Teleskop aufzustellen, weil dank Corona der Sternwartenbau nicht voran geht? Man kramt alte Sachen raus und bearbeitet sie neu.
Leider sind die Rohdaten meiner alten Aufnahmen, aus Anfangszeiten alles andere als optimal. Hier ein Versuch aus dem Jahr 2016. Der Cirrusnebel (auch als Schleier-Nebel, englisch Veil nebula bezeichnet) ist der im optischen Spektrum sichtbare Teil des Cygnusbogens, einer Ansammlung von Emissions- und Reflexionsnebeln, die sich in einer Entfernung von rund 2400 Lichtjahren im Sternbild Schwan befinden. Sie sind zusammen der Überrest einer Supernova, die vor ca. 8.000 Jahren stattfand.

Es wurden hier nur 1 Stunde Lightframes und 15 Minuten Dunkelabzüge gesammelt, was für diese Nebel natürlich viel zu wenig Belichtungszeit ist. Ich glaube in dieser Nacht habe ich einfach mal das Tamron 150-600mm getestet um die Sternabbildung zu überprüfen.
Equipment dürfte eine Nikon D5100, Tamron 150-600mm bei 150mm Brennweite / F8 auf einer Celestron AVX Montierung gewesen sein. Bei F8 ist in einer Stunde einfach nicht mehr rauszuholen. Vielleicht kann ich den Versuch bald mit meinem Rasa 11″ bei F2.2 wiederholen. Im Vergleich zu einer F8 Linse hat der Rasa eine 13,2fach kürzere Belichtungszeit. Das heisst, wenn ich den Cirruskomplex noch einmal eine Stunde belichten würde, aber mit dem Rasa, habe ich soviele Photonen gesammelt wie mit dem Tamron Objektiv in 13,2 Stunden. Das wäre in einer Nacht gar nicht möglich.

Drunter seht ihr noch eine Aufnahme des Herznebels. Gleiches Equipment, ebenfalls 1 Stunde Belichtungszeit.

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C/2020 Y4 Atlas und M81/82

Heute war ich mal für 10 Minuten ausser Haus. Bin immernoch leicht angeschlagen, aber ein wenig frische Luft tut gut! Da ich mich nicht unnötig strapazieren wollte habe ich nur die Nikon D850 inkl. dem Nikkor 70-200 2.8 auf einem normalen Manfrotto Stativ benutzt. Also ganz ohne Nachführung. Die Belichtungszeit pro Bild lag bei 2 Sekunden um unnötige (Stern)Strichspuren zu vermeiden. Als Blende wählte ich einmal 3,2 bei ISO 8000 und bei der zweiten Reihe Blende 3,5 bei ISO6400.
Im Endeffekt hatte ich final zwei Belichtungsreihen mit 10 Sekunden Gesamtbelichtungszeit und wahnwitzigen 18 Sekunden Gesamtbelichtungszeit. Dass hier nichts spektakuläres rauskommen kann war abzusehen.

Dennoch möchte ich beide Bilder zeigen. Bei 200mm Brennweite passt Bodes Galaxienpaar und der Komet ganz knapp drauf. Wer hats gefunden?
Astro Winkerling Heiner Weiss Astro Winkerling Heiner Weiss

News Herbst/Winter 2019

Da sich leider der Bau meiner Sternwarte aufgrund abkömmlicher Handwerker verzögert, habe ich andere Seiten aktualisiert. Zum Beispiel gibt es nun eine kleine Infoseite zum Thema Lichtverschmutzung mit anschaulichen Grafiken. Ich bin mir nicht sicher ob ich diesen Winter dann noch mobil aufbauen werde um Euch neue Astrofotos liefern zu können oder ob ich die Sternwarte im Frühjahr abwarte.

Neue Gesetze seit 01.08.2019 in Bayern u.a. zum Thema Lichtverschmutzung

Was der Bund leider kaum an die Gemeinden/Kommunen weitergibt, aber eben nun per Gesetzt gilt, ist ein kleiner Anfang. Dies wäre aber jetzt DIE Gelegenheit etwas für die Bürger und die Natur zu tun. Immer mehr Gemeinden betreiben hier aktive Aufklärung. Ich hoffe inständig wir gehören auch dazu. Eine Anfrage beim örtlichen Stadtbaumeister blieb leider bis dato ohne Antwort.

Seit dem 01.August 2019 gilt in Bayern für Beleuchtungsanlagen im Außenbereich Artikel 11a des Bayerischen Naturschutzgesetzes (BayNatSchG). Dieser besagt (Zitat):

– Eingriffe in die Insektenfauna durch künstliche Beleuchtung im Außenbereich sind zu vermeiden.
– Himmelstrahler und Einrichtungen mit ähnlicher Wirkung sind unzulässig.
– Beim Aufstellen von Beleuchtungsanlagen im Außenbereich müssen die Auswirkungen auf die Insektenfauna, insbesondere deren Beeinträchtigung und Schädigung, überprüft und die Ziele des Artenschutzes berücksichtigt werden.
– Beleuchtungen in unmittelbarer Nähe von geschützten Landschaftsbestandteilen und Biotopen sind nur in Ausnahmefällen von der zuständigen Behörde oder mit deren Einvernehmen zu genehmigen.

Seit dem 01. August gilt in Bayern für Fassaden- und Werbebeleuchtung im Außenbereich Artikel 15 des Bayerischen Immissionsschutzgesetzes (BayImSchG). Dieser besagt (Zitat):

(1) Nach 23 Uhr und bis zur Morgendämmerung ist es verboten, die Fassaden baulicher Anlagen der öffentlichen Hand zu beleuchten, soweit das nicht aus Gründen der öffentlichen Sicherheit erforderlich oder durch oder auf Grund Rechtsvorschrift vorgeschrieben ist.
(2) Im Außenbereich nach § 35 des Beugesetzbuchs sind beleuchtete oder lichtemittierende Werbeanlagen verboten. Die Gemeinde kann bis längstens 23 Uhr Ausnahmen von Satz 1 zulassen für
1. Gaststätten und
2. zulässigerweise errichtete Gewerbebetriebe an der Stätte der Leistung, soweit dafür in Abwägung mit dem Gebot der Emissionsvermeidung ein erhebliches Bedürfnis besteht.

Neue Kamera, neues Glück? Die ZWO ASI 071 MC Pro zieht ein

Vor zwei Wochen bekam ich eine ASI 071 MC Pro (ASI071MCPRO) des Herstellers ZWO. Da die Fertigstellung der eigenen kleinen Sternwarte noch Monate Jahre dauern konnte, wollte ich auch gleich eine anständige gekühlte Astrokamera einsetzen. Meine Anforderung war, dass sie deutlich besseres Grundmaterial als meine Canon 600Da oder auch Nikon D750 liefert. Gleich vorweg, die Canon600Da stellt sie in den Schatten. Bei der D750 bin ich mir nicht so sicher, da die ASI071 auf Einzelbildern doch deutliches Farbrauschen (trotz Kühlung) zeigt. Gut, der Chip (APS-C) ist schon 10 Jahre auf dem Markt und wurde schon in der Nikon D5100 und der D7000 eingesetzt, die D750 ist aus dem Jahr 2014 und dann auch noch größer (Vollformat).

Ich fand am 26.07.2019 ein paar Stunden Zeit bevor der Mond aufging und ich wollte ebenfalls noch die gebraucht erworbene EQ 5 Goto Montierung mit dem MGEN Autoguider testen.
Leider fanden auch Mäharbeiten auf den umliegenden Feldern statt, sodass die Luft recht staubig war. Ein ordentliches Fokusieren war trotz Bahtinovmaske nicht möglich. Ausserdem stimmt der Abstand von Kamera zum Reducer/Korrektor (TSRED379) noch nicht ganz. Wie ihr seht, gibts in der Astrofotografie eine Menge Hürden was die Technik und äussere Einflüsse betrifft.

Nun möchte ich aber trotzdem ein paar Bilder aus dieser „Testnacht“ zeigen. Alle Bilder sind Einzelframes, es wurden keine Darks, Flats oder andere Korrekturbilder gemacht.

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Der Anfang vom Ende der Astrofotografie?

Vor ein paar Tagen konnten einige von uns eine seltsame Beobachtung am Himmel machen. Viele Lichtpunkte zogen wie eine Perlenschnur über den Nachthimmel. Nun war es also soweit. Zur immer weiter wachsenden Lichtverschmutzung auf der Erde wird nun auch der Himmel im großen Stil „verdreckt“. Elon Musk hat mit seiner Firma SpaceX in meinen Augen den Anfang vom Ende der Astrofotografie eingeläutet. Diese hellen Lichtpunkte waren 60 (!) von insgesamt ca 12000 (!!!) Satelliten die alleine SpaceX bis zum Jahre 2027 ins All jagen will. SpaceX ist übrigens nicht die einzige Firma, die solche Ziele verfolgt.
Wie groß die Auswirkungen letzendlich sein werden bleiben abzuwarten. Verhindert lässt es sich eh nicht.
Einen interessanten Artikel, ein Video zum Start der 60 Testsatelliten und ein paar Gedanken zum Thema gibt es unter anderem auf Astrofan80s Blog.
Und wer wissen möchte, wo sich die aktuell ca 5000 Satelliten, die unsere Erde umkreisen aufhalten, kann dies auf der Webseite Satmap tun.

Sonnenfotografie

Lange habe ich auf diese Gelegenheit gewartet. Endlich mal die Sonne in H-Alpha fotografieren. Sogar Protuberanzen haben sich gezeigt. Nur die Oberfläche war relativ fad. Keinerlei Sonnenflecken zu sehen. Es war recht schwierig zu fokusieren und ich bin mir sicher dass da noch recht viel Luft nach oben ist. Trotzdem möchte ich Euch die Bilder nicht vorenthalten.

Equipment: Nikon D750, ZWO ASI120MC-S, Lunt Solar Systems LS230, ASA DDM160.

Das Teleskop und die Montierung stehen in der Volkssternwarte DieterskirchenVolkssternwarte Dieterskirchen. Einen Besuch und vor allem eine Mitgliedschaft kann ich sehr empfehlen!

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46/P Wirtanen

Mein allererster Komet den ich bewusst aufgenommen habe. Zu sehen ist eine Widefieldaufnahme, links unten der Komet Wirtanen 46/P und rechts oben die Plejaden.
Aufnahmekamera war die Sony A7III , als Optik hielt das Sony 70-200mm 2.8 GMaster her. Da ich im Moment wenig Elan habe, immer die große Montierung rauszuschleppen und einzunorden, habe ich die kleine Skywatcher Star Adventurer benutzt. Ich muss sagen, das Handling, sowie das Einnorden gehen leicht von der Hand und bei meinem letzten Test mit dem Samyang 135mm waren auch bis ca 1:30min keine Anzeichen von unrunden Sternen sichtbar. Für Einsteiger in das Hobby also eine klare Empfehlung meinerseits!