Volkssternwarte Dieterskirchen – die Astrofotografie im Portrait
Über die Volkssternwarte Dieterskirchen und deren Sternenfreunde Dieterskirchen e.V. gibt es sicherlich viel Spannendes zu erzählen! Ich möchte mich heute aber speziell auf die Möglichkeiten der Astrofotografie beschränken. Es werden die optischen Geräte sowie die Kameras vorgestellt. Am Ende gibt es auch noch viele beeindruckende Bilder!
Bevor ich Euch aber über die Technik der Sternwarte berichte und Fotoaufnahmen zeige, möchte ich die Dr. Heio und Brita Steffens Stiftung nicht unerwähnt lassen. Ohne diese wäre uns begeisterten Amateurastronomen der tiefe Einblick ins Weltall in dieser Form niemals möglich. Vielen Dank dafür!
Das Equipment unserer Sternwarte besteht (Stand 05/2020) aus einem 25×100 Fernglas auf einem Parallelogrammstativ, einem 8 Zoll f/10 Schmidt-Cassegrain-Teleskop (Celestron C8 auf Polaris-Montierung), einem 12 Zoll f/6 Eigenbau Dobson, einem Lunt LS230 Sonnenteleskop und einem ASA 700mm f/9 Cassegrain (genannt DK700).
Das Hauptteleskop „DK700“ besitzt, wie der Name schon verrät, einen Hauptspiegeldurchmesser von 700mm und gehört damit zu den größten öffentlich zugänglichen Teleskopen Bayerns. Das vollständig computergesteuerte Spiegelteleskop der Firma ASA in Cassegrain-Bauweise hat eine Brennweite von 6.400 mm, das Öffnungsverhältnis beträgt damit etwa f/9. Getragen wird das fast 200kg schwere Gerät von einer ASA DDM 160 Montierung mit Knicksäule. Das Teleskop ist visuell, fotografisch sowie für die Spektroskopie nutzbar.
Das LS230 von Lunt Solar Systems ist auf der gleichen Montierung befestigt und erlaubt astronomische Beobachtungen auch am Tage. Dank eines hochpräzisen Hα-Filters ist es möglich die verschiedensten Details, wie z.B. Protuberanzen, Filamente und die Granulation der Sonne zu beobachten.
Mit seinen 230mm Durchmesser und einer Brennweite von 1610mm gehört es zur weltweit größten seriengefertigen Baureihe des Herstellers Lunt Solar Systems.
Kameratechnisch verfügt die Sternwarte Dieterskirchen über eine astromodifizierte Sony a7S DSLM mit Vollformat Sensor und einer äußerst leistungsfähigen FLI ML 50100 (mit KAF-50100-Sensor) Astrokamera. Ausserdem sind zwei Echelle-Spektrographen im Einsatz. Für die Mitarbeit an wissenschaftlichen Projekten steht der speziell angefertigte Spektrograph HOPE (High Optical Performance Échelle) im Mittelpunkt. Es handelt sich hierbei um einen fasergekoppelten Echelle-Spektrographen. Er wird mittels Peltierkühler und doppelwandiger Abschirmung thermisch stabilisiert und über eine Baader RCU kalibriert. Zur Aufnahme der Spektren ist eine Moravian G3-16200 Mark II im Einsatz.
Für aktive Vereinsmitglieder ist die gesamte technische Ausrüstung jederzeit auch für eigene Projekte verfügbar! Dass dies völlig unkompliziert geschieht kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Es wird immer nett und hilfsbereit zur Seite gestanden.
Nun möchte ich Euch noch Bilder zeigen, die mit dem Equipment in Dieterskirchen von unseren Mitgliedern gemacht wurden. Bitte beachtet, dass die Bilder urheberrechtlich geschützt sind. Mit Klick auf das Foto werden Details wie der Name des Objektes, das jeweilige Aufnahmeinstrument und der Fotograf/Bildbearbeiter sichtbar.
An dieser Stelle sei auch einmal ein großer Dank an unseren unermüdlichen Vereinskollegen Jürgen Richthammer ausgesprochen, der den Großteil der Bilder aufgenommen und sich so manche Nacht um die Ohren geschlagen hat. Weitere Fotografen und Bildbearbeiter sind David Janousch, Christian Steger und meiner Einer.
Vergesst nicht auf unserer Vereinsseite der Sternenfreunde Dieterskirchen e.V. vorbeizuschauen!
Protuberanz und Granulation der Sonne
Lunt LS 230 - Nikon D750 - Fotograf und Bildbearbeiter: Heiner Weiß
Protuberanz der Sonne
Lunt LS230 - ZWO ASI 174MM - Fotograf und Bildbearbeiter: Heiner Weiß
Saturnnebel - NGC7009
Celestron C14 - Sony A7Sa - Fotograf: David Janousch - Bildbearbeitung: Heiner Weiß
Quelle Wikipedia: Der Saturnnebel (NGC 7009) ist ein planetarischer Nebel im Sternbild Wassermann. Er hat eine scheinbare Helligkeit von +8,30 mag und einen Durchmesser von 0,5' × 0,4'. Entdeckt wurde er am 7. September 1782 von William Herschel, den Namen Saturnnebel erhielt er von Lord Rosse, weil die Form der seitlich aus ihm heraustretenden Jets an die Saturnringe erinnert.
Seine Entfernung ist 2400 Lichtjahre (laut Hynes), über 2900 Lj (laut Sky Catalogue) und 3900 Lj (laut Burnham adopts O'Dell).
Krebsnebel - Messier 1
DK 700 - FLI ML 50100 - Fotograf: Jürgen Richthammer - Bildbearbeitung: Heiner Weiß
Quelle Wikipedia: Der Krebsnebel (seltener Krabbennebel, früher auch Crab-Nebel von englisch Crab Nebula, katalogisiert als M 1 und NGC 1952) im Sternbild Stier ist der Überrest der im Jahr 1054 beobachteten Supernova, in dem sich ein Pulsarwind-Nebel gebildet hat. Er befindet sich im Perseus-Arm der Milchstraße und ist etwa 2000 Parsec von der Erde entfernt.
Kokon Nebel - IC5146
DK 700 - FLI ML 50100 - Fotograf: Jürgen Richthammer - Bildbearbeitung: Heiner Weiß
Quelle Wikipedia: IC 5146, auch als Kokon-Nebel bekannt, ist ein astronomischer Nebel mit einem eingebetteten offenen Sternhaufen im Sternbild Schwan. Der Sternhaufen trägt die Bezeichnung Collinder 470.
Der Nebel hat eine scheinbare Ausdehnung von rund 10 Bogenminuten und ist etwa 3000 Lichtjahre von der Erde entfernt; seine physische Ausdehnung beträgt damit ca. 10 Lichtjahre.
Der Nebel ist ein Sternentstehungsgebiet mit ionisiertem atomarem Wasserstoff und hat sowohl emittierende, reflektierende als auch absorbierende Bestandteile.
Blasennebel - NGC 7635 - Hubble Palette
DK 700 - FLI ML 50100 - Fotograf: Jürgen Richthammer - Bildbearbeitung: Christian Steger
Quelle Wikipedia: NGC 7635, auch Blasennebel (engl. Bubble Nebula) genannt, ist ein Emissionsnebel und eine HII-Region im Sternbild Kassiopeia, welcher etwa 7100 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Er befindet sich in der Nähe des offenen Sternhaufens Messier 52. Die Bezeichnung stammt von einer Sternwind-Blase, die durch den Sternwind eines O-Sterns mit der Bezeichnung BD +60 2522 (SAO 20575) entstanden ist. Der Stern stößt große Mengen an Gas aus, die sich mit rund 28 Kilometer pro Sekunde in die Umgebung ausbreiten. Dabei stoßen die expandierenden Gase auf die riesige umgebende Molekülwolke in dieser Region, die der Ausdehnung Widerstand entgegenbringt. Dadurch bildet sich eine Stoßwelle aus, welche die äußere Hülle der Gasblase bildet.
Pferdekopfnebel - Barnard 33
DK 700 - FLI ML 50100 - Fotograf: Jürgen Richthammer - Bildbearbeitung: Heiner Weiß
Quelle Wikipedia: Der Pferdekopfnebel ist ein 3 Lichtjahre großer Teil einer Dunkelwolke im Sternbild Orion, die sich vor dem rot leuchtenden Emissionsnebel IC 434 mit einer Silhouette ähnlich einem Pferdekopf abhebt. Von der Erde ist der Nebel ungefähr 1500 Lichtjahre entfernt und erscheint deshalb ein Viertel so groß wie der Erdmond. Aufgrund seiner äquatorialen Position kann er von allen bewohnten Gebieten der Erde beobachtet werden, jedoch ist er wegen seiner geringen Helligkeit erst mit einer Teleskopapertur ab 20 cm sichtbar.
SH2_168
Zauberernebel - NGC 7380
DK 700 - FLI ML 50100 - Fotograf: Jürgen Richthammer - Bildbearbeitung: Christian Steger
Quelle Wikipedia: NGC 7380 bzw. Sh2-142, auch Zauberernebel (engl.: Wizard Nebula) genannt, ist ein galaktisches Sternentstehungsgebiet im Sternbild Kepheus. Das Gebiet enthält einen jungen Offenen Sternhaufen, ist rund 7000 Lichtjahre entfernt und weist eine Ausdehnung von etwa 100 Lichtjahren auf.
Tulpennebel Sh2-101
DK 700 - FLI ML 50100 - Fotograf: Jürgen Richthammer - Bildbearbeitung: Christian Steger
Quelle Wikipedia (EN): Sharpless 101 (Sh2-101) is a H II region[1] emission nebula located in the constellation Cygnus. It is sometimes also called the Tulip Nebula because it appears to resemble the outline of a tulip when imaged photographically. It was catalogued by astronomer Stewart Sharpless in his 1959 catalog of nebulae. It lies at a distance of about 6,000 light-years (5.7×1016 km; 3.5×1016 mi) from Earth.
SH2-124-kleiner-Cocoonnebel
DK 700 - FLI ML 50100 - Fotograf: Jürgen Richthammer - Bildbearbeitung: Christian Steger
Quelle Spektrum.de: Der kleine Cocoon-Nebel im Sternbild Pfeil (Sagitta) ist in seinem Aussehen, insbesondere seiner Kombination von rotem Emissions-, blauen Reflexions- und Dunkelnebel ähnlich IC 5146, dem Cocoon-Nebel.
Sh2-82 befindet sich in einer Entfernung von ca. 3600 Lichtjahren. Der helle Stern nahe dem Zentrum regt den Nebel an zu leuchten. Im äußeren Bereich wird das Licht gestreut und bewirkt den umgebenden bläulichen Schimmer.
Spindelgalaxie - NGC4565
DK 700 - FLI ML 50100 - Fotograf: Jürgen Richthammer - Bildbearbeitung: Heiner Weiß
Quelle Wikipedia: NGC 4565 (Spindelgalaxie) ist eine Spiralgalaxie in Kantenstellung (»edge-on«) im Sternbild Haar der Berenike. Die Entfernung beträgt circa 55 Millionen Lichtjahre, ihre Größe rund 100.000 Lichtjahre. Gemeinsam mit NGC 4494 und NGC 4562 bildet sie die kleine Galaxiengruppe LGG 294. An den Rändern lässt sich eine leichte "Biegung" (»warp«) erkennen, die durch die Rotation der Scheibe entsteht. In optischer Nähe des Objekts befinden sich die Galaxien IC 3571 und IC 3579.