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Die Nächte im Sommer sind ja bekanntlich sehr kurz, ausserdem war ab 2 Uhr der Mond wieder präsent. Aber als Astrofotograf nutzt man jede Nacht die verfügbar ist.
Nach einem kläglichen Versuch den Katzenaugennebel mit dem C8 EdgeHD und der ASI 178 MC aufzunehmen, bin ich dann auf den Rasa umgeschwenkt. Daß ich den Halo um den Katzenaugennebel bei 15min mit einem F10 Teleskop nicht aufnehmen kann, war mir eigentlich schon klar. Zeigen möchte ich ihn trotzdem.
Das Hauptobjekt für kanpp über eine Stunde war NGC6960, der Sturmvogel. Hier habe ich den IDAS NBZ Dualbandfilter ausprobieren wollen. Was mir sofort positiv auffiel und das sind keine leeren Werbeversprechen, Halos um hellere Sterne sind keine/kaum vorhanden. Ich habe aber auch keinen wirklich sehr hellen Stern zum Testen benutzt. Da war mir die Aufnahmezeit zu schade.
Das tolle an der Software N.I.N.A. ist, dass man Ziele für die Nacht programmieren kann. Sprich, der Fotograf ist schon lange im Land der Träume, während das Equipment draußen seinen Dienst macht. Deshalb hat es auch nicht geschadet, dass ich ab 2 Uhr (der Mond war schon präsent) auch noch den Elefantenrüsselnebel angehängt habe. Wie man am Bild sieht, könnte er durchaus noch mehr Belichtungszeit vertragen, aber hey, für eine halbe Stunde Belichtungszeit ist das schon ein ordentliches Ergebnis! Vielleicht lege ich die Tage noch nach um ein tiefer belichtetes Bild zu erreichen.
Wer Infos zu den Objekten haben möchte:
Katzenaugennebel:
Der Katzenaugennebel (NGC 6543) ist ein Planetarischer Nebel im Sternbild Drache am Nordsternhimmel. Er ist strukturell einer der komplexesten unter den bekannten Nebeln. Hochauflösende Aufnahmen des Hubble-Weltraumteleskops enthüllten außergewöhnliche Strukturen wie Knoten, Jets und bogenartige Merkmale. Visuell ähnelt er dem Katzenauge und wurde entsprechend benannt.
Er wurde am 15. Februar 1786 vom deutsch-britischen Astronomen Wilhelm Herschel entdeckt und war der erste Planetarische Nebel, dessen Spektrum untersucht wurde (durch den Amateurastronomen William Huggins 1864).
Sturmvogel oder Hexenbesennebel:
Vor zehntausend Jahren blitzte plötzlich ein neues Licht am Nachthimmel auf und verblasste nach wenigen Wochen wieder. Heute weiß man, dass dieses Licht von einer Supernova, einem explodierenden Stern, stammte. Die interstellare Stoßwelle, die bei der verheerenden Explosion ausgeschleudert wurde, pflügt durch den Raum, fegt die interstellare Materie zusammen und regt sie an. Die abgebildeten leuchtenden Fasern sind wie lang gezogene Wellen, die fast von der Seite zu sehen sind, Der vollständige Supernova Überrest ist etwa 1400 Lichtjahre entfernt und im Sternbild Schwan (Cygnus) zu sehen. Der „Hexenbesen“ umfasst insgesamt etwa 35 Lichtjahre.
Elefantenrüsselnebel:
Der Elefantenrüsselnebel, auch bekannt unter der Katalogbezeichnung IC 1396A, ist eine hell berandete Globule, also eine Ansammlung von interstellarem Gas und Staub, im Sternbild Kepheus. Die Globule gehört zu IC 1396, einem H-II-Gebiet mit eingebettetem Sternhaufen, und ist etwa 2400 Lichtjahre von der Erde entfernt.
Der Nebel ist ein aktives Sternentstehungsgebiet und enthält eine Reihe junger Sterne und Protosterne, die erst zwischen 100.000 und einer Million Jahre alt sind.
Vor der Globule befindet sich der Reflexionsnebel van den Bergh 142 (vdB 142), der sehr wahrscheinlich in physikalischem Bezug steht. Dieser Reflexionsnebel wird vom B3-Stern HD 239710 (BD +56° 2604) angestrahlt. Die Bezeichnung vdB 142 wird oft für den Elefantenrüsselnebel angegeben, was jedoch falsch ist.